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Online: Video-Forum III (OmU> en) 14h

»Opferzonen« mit Filmen von Ana Alenso und Marilyn Boror Bor mit VOCES de Guatemala en Berlín 

Wann: 10.-12.Mai 2021
Wo: hier, Projektwebsite

Das III Video Forum präsentiert innerhalb der Ausstellung zwei künstlerische Forschungsprojekte, die kollektive und kollaborative Reflexionen in den diskursiven Rahmen der »Abteilung für Opportunismus und günstige Gelegenheiten« des Museums einbinden und institutionelle Gewalt, Neo-Extraktivismus, die Beziehung zwischen Körpern und Autorität sowie mit Blut und Eisen geschriebene und überschriebene Geschichten denunzieren. Auf spielerische und performative Weise (»Rezept: Wie man seine Nachnamen bleichen kann? Rezept für die Umwandlung indigener Nachnamen in westliche Nachnamen« von Marilyn Boror Bor & VOCES de Guatemala en Berlín, 2021) und audiovisuell-dokumentarisch (»Desviar la inercia | Trägheit umleiten« von Ana Alenso, 2019) sind diese Arbeiten in dieser Aktivität als Erdrutsche in einer Topografie gruppiert, die symbolisch und materiell durch die Wirkung der oligarchisch-kolonialen Schwerkraft erodiert ist. 

Die Arbeiten werden für drei Tage über die Museumsseite zugänglich gemacht und jeder Block wird vom Kuratorin des Programms kommentiert: Paz Ponce Pérez-Bustamante (AG museo de la democracia).

Desviar la inercia (Trägheit umleiten)
Video-Installation
Zwei digitale Videos von 12 min und 8 min.
2019

Synopsis:
Desviar la inercia (Trägheit umleiten) bietet eine audiovisuelle und dokumentarische Reise durch die Landschaften des Kupfer- und Lithiumbergbaus in der Atacama-Wüste. Anhand von Interviews mit verschiedenen Personen aus dem Bereich des sozialen Lebens und der lokalen politischen und ökologischen Debatte wird der Rahmen einer kritischen und widerstandsfähigen Masse angesichts der Verheerungen extraktivistischer Praktiken in der Region skizziert.

Ana Alenso – Caracas, Venezuela, 1982
Lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland

Ana Alenso wurde 1982 in Venezuela geboren. In den letzten Jahren hat sie in ihrer Arbeit ein petro-kulturelles Imaginäres entwickelt, indem sie vor allem durch Assemblage und Installation neue Wege erforscht, um die Folgen und sozio-ökonomischen und ökologischen Fragen im Zusammenhang mit der Ausbeutung natürlicher Ressourcen neu zu überdenken. 2015 erwarb sie den Master of Fine Arts in Art in Context an der Universität der Künste Berlin, 2012 den Master of Fine Arts in Media Art and Design an der Bauhaus-Universität Weimar und 2004 ein Diplom an der Universidad de Arte Armando Reverón in Venezuela. Vor kurzem erhielt sie das Arbeitsstipendium der Kunstfonds Stiftung in Deutschland. Im Jahr 2019 absolvierte sie ein Aufenthaltsstipendium des Goethe-Instituts und des Proyecto Saco in Antofagasta, Chile. 2018 erhielt sie eine lobende Erwähnung des Berliner Kunstpreises und 2017 war sie Stipendiatin für künstlerische Forschung der Berliner Senatsverwaltung. Ihre Arbeiten wurden international in Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt. 

http://www.anaalenso.com/

Rezept: Wie man seine Nachnamen bleichen kann? Rezept für die Umwandlung indigener Nachnamen in westliche Nachnamen
Video, 03’46”
Marilyn Boror Bor & VOCES de Guatemala en Berlín

Synopsis:
Marilyn Boror Bor und VOCES de Guatemala präsentieren eine kollaborative Aktion zur Kontextualisierung des Trauerzuges, der am Samstag, den 15. Mai 2021, stattfinden wird. Dabei wird ein Grabstein versetzt, auf dem die Künstlerin die Änderung ihres indigenen Maya-Kaqchiquel Namens in einen spanischstämmigen dokumentiert. In diesem Teaser erzählt die guatemaltekische Künstlerin als Rezept die Schritte, die man in Guatemala gehen muss, um diesen bürokratischen Akt der Namensänderung durchzuführen. Laut Boror handelt es sich bei dieser Praxis, die Anlass für ihre Arbeit “Edicto cambio de nombre” (2018) war, um eine “Tarnung”, um der Diskriminierung und dem Rassismus zu entgehen, die für die Stadt typisch sind.

Marilyn Boror Bor / Guatemala, 1984
Lebt und arbeitet in Guatemala

Die aus San Juan Sacatepequez in Guatemala stammende Maya-Kaqchikel-Künstlerin arbeitet in verschiedenen Medien wie Fotografie, Malerei, Druckgrafik, Installation und Performance. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der Galerie im körnerpark Berlin, der Whitebox München, der Sur Gallery in Toronto, Kanada, der Galeria Muy in Mexiko, dem Museo Nacional de Arte Moderno Carlos Mérida in Guatemala, dem Museo Ixchel in Guatemala und dem Museum of Contemporary Art Santa Barbara in Kalifornien gezeigt; Instituto de las Artes de la Imagen y el Espacio Venezuela; Centro Cultural de España de Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica, Centro Cultural Municipal AAI, Guatemala; Museo de Arte Contemporáneo, el Salvador; Museo de Arqueología y Etnología de Guatemala; The 9. 99 Gallery Guatemala; Nuevo Museo de Arte Contemporáneo NUMU, Guatemala unter anderem.

Gewinner des Yaxs-Stipendiums für künstlerische Forschung 2017-2018; ausgewählter Künstler zur Teilnahme an der XIX, XX und XXII Biennale der Kunst Paiz -Trans/visible-, -Ordinario-Extraordinario- und -Perdidos.En Medio.Juntos-, Guatemala 2014 und 2016 und 2021; der Biennale des Südens “Pueblos en resistencia” Caracas, Venezuela und dem Internationalen Festival der Künste FIA, Costa Rica.

http://marilynboror.com/ 

VOCES de Guatemala en Berlín / Berlin

Migrantisches Bürgerschaftskollektiv mit Bezug zu dem als Guatemala bekannten Territorium und Sitz in Berlin. Wir artikulieren uns politisch in dem törichten Versuch, eine lebendige Erinnerung an die Ereignisse aufrechtzuerhalten, die dieses Territorium kennzeichnen, das gleichzeitig fern und nah ist, denn durch die Überschreitung von Grenzen sind die Distanzen für uns elastisch geworden. Mit verschiedenen Aktionen versuchen wir, Brücken zu (Kollektiven in) Guatemala zu bauen, sowie eine Basis der Solidarität aus dem Ausland mit Aktivisten und Künstlern in Deutschland zu stärken und die Punkte sichtbar zu machen, die diese Räume, die uns bewohnen, verbinden.

https://www.facebook.com/VOCESdeGuatemalaBerlin