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Maria Thereza Alves

“Son del pueblo”, 2020

6 auf  60 x 60 cm Alu DIBOND Platten gedruckte Photographien von Keramikfiguren unterschiedlicher Dimensionen. 

Die hier ausgestellte Bilder zeigen ungebrannte Tonfiguren, die Reproduktionen von archäologischen Befunden beim Museo Comunitario del Valle de Xicos Sammlung, am Stadtrand von Mexiko-Stadt.  Auch Figuren, die in Teilen dieser Sammlung inspiriert sind. Das Museum hat an der Rettung des kulturellen Erbes der Gemeinschaft über Jahren gearbeitet. Trotzdem wird diese Basisinstitution ständig von den städtischen Behörden bedrängt, die mit der Schließung der Einrichtung drohen – und dabei auch zu illegalen Mitteln greifen.

Das Projekt “Son del Pueblo” ist eine der Aktionen, die seit 2009 von Maria Thereza Alves zur Unterstützung des Gemeinschaftsmuseums des Xico-Tals durchgeführt werden. Die Aktion besteht aus einem Aufruf an Menschen in verschiedenen Teilen Mexikos und der Welt, keramische Werke auf der Grundlage der Sammlung des Gemeinschaftsmuseums herzustellen. Die Bilder werden auf Instagram, auf der Facebookseite des Museums sowie auf der Website von Maria Thereza Alves gepostet, einschließlich des Namens und des Wohnorts jedes Autors in diesem Prozess, der sowohl die materielle Sammlung als auch den Lebenshorizont des Gemeinschaftsmuseums nachbildet und erweitert.

Die fotografierten Stücke sind, von links nach rechts: zwei Figuren von Maria Thereza Alves, die von Objekten aus der Sammlung inspiriert wurden.  Dann der mexika Feuergott U eueteotl, eine räuchernde Figur in Form eines Stachelschweins, die einen rauchenden Vulkan simuliert; der aztekische Regengott Tlaloc sowie ein Paar menschlicher Figuren, die bei eigenen Ausgrabungen der Gemeinde gefunden wurden.

Maria Thereza Alves. São Paulo, 1961

Alves arbeitet und stellt seit den 1980er Jahren international aus und hat eine Reihe von Werken geschaffen, die die Geschichte und die Umstände bestimmter Orte untersuchen, um Zeugnis von verschwiegenen Geschichten zu geben. Ihre Projekte basieren auf Recherchen und entwickeln sich aus ihren Interaktionen mit dem physischen und sozialen Umfeld der Orte, an denen sie lebt oder die sie für Ausstellungen und Aufenthalte besucht. Diese Projekte beginnen als Reaktion auf lokale Bedürfnisse und verlaufen in einem Prozess des Dialogs, der oft zwischen den materiellen und ökologischen Realitäten und den sozialen Umständen geführt wird. Obwohl sie sich der westlichen Binaritäten zwischen Natur und Kultur, Kunst und Politik oder Kunst und Alltag bewusst ist, weigert sie sich bewusst, diese in ihrer Praxis anzuerkennen. Stattdessen entscheidet sie sich dafür, mit den Menschen in Gemeinschaften als Gleiche zu arbeiten, und zwar durch beziehungsreiche Praktiken der Zusammenarbeit, die eine ständige Bewegung über all diese Grenzen hinweg erfordern.

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