Marcela Moraga Salvemos el río Renaico
Algunos documentos del Museo comunitario del Agua, río Renaico, 2020
Die Künstlerin stellt im Wohnraum ein Wandgemälde des Kollektivs und der sozialen Organisation “Salvemos el río Renaico” aus der Gemeinde Renaico in der Region Araucanía in Chile nach. Es stellt zwei für die Region charakteristische Tiere dar: der Bandurria-Vogel (Brillenibiss) und die Forelle. Im Bild malt die Künstlerin Personen, die eine affektive Bindung zum Fluss haben. Der Fluss Renaico versorgte einst Lachse, Forellen und Karpfen, war der Ort persönlicher und kollektiver Erinnerungen und ist heute eine wichtige Touristenattraktion. Anhand von Vignetten stellt die in Berlin lebende chilenische Künstlerin eine Auswahl ihrer Zeugenaussagen vor und schlägt so eine symbolische und synoptische Lesart eines Forschungsprozesses mit der Gemeinde vor, um eine Institution zu bilden, die Widerstand leistet: das Museo Comunitario del Agua.
Die Institution im Entstehungsprozess – noch ohne physischen Raum – konstituiert sich durch die Sammlung von Objekten und Informationen über den Fluss und seine Bedeutung für die Gemeinde. Das Museum hat auch die Menschen von Renaico in Prozessen gegen große Konzerne und sogar den Staat vertreten.
Eine Videodokumentation, die 2016 mit dieser Vereinigung und dem Kollektiv junger Umweltschützer produziert wurde, prangert die Absprachen zwischen dem Staat und großen Unternehmen für die wahllose Ausbeutung des Flusses Renaico unter anderem zugunsten der Holz-, Papier- und Zellstoffindustrie und zum Nachteil des Wasserflusses an, der seit fast zehn Jahren schrittweise reduziert wird. Diese Videoproduktion ist Teil der Sammlung des Museo Comunitario del Agua, zusammen mit alten Fotos und Kinderzeichnungen, neben anderen Trägern des kollektiven und ökologischen Gedächtnisses.
mm Marcela Moraga San Fernando, Chile 1975
[Salvemos el río Renaico – Renaico, Chile, 2013]
Marcela Moraga (Chile) lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Sie erwarb 1998 ihren Bachelor of Arts an der Universidad de Chile. Im Jahr 1999 erhielt sie ein Stipendium der Universidad de Chile, um den Magisterstudiengang für Bildende Kunst an derselben Institution zu absolvieren. Anschließend erhielt sie ein DAAD-Stipendium für ein Postgraduiertenstudium in Visueller Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK). Im Jahr 2013 schloss sie den Aufbaustudiengang “Kunst im Kontext” an der Universität der Künste Berlin (UDK) ab.
Ihre Arbeiten wurden international in Galerien, Museen und Institutionen ausgestellt, darunter: Museo de Arte Contemporáneo MAC Santiago (Chile); Kunsthalle M3 Berlin (Deutschland); Nationales Zentrum für Zeitgenössische Kunst Sankt Petersburg (Russland); Museu de Arte Contemporânea da Universidade de São Paulo (Brasilien); TENT Centre for the Arts Rotterdam (Niederlande); Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst (Republik Korea); und die Mercosur Biennale Porto Alegre (Brasilien), die Nuevos Medios Biennale Santiago (Chile) und die Internationale Kairo Biennale (Ägypten). Ihr Werk wird von Die Ecke Arte Contemporáneo in Santiago, Chile, vertreten.
http://marcelamoraga.org